Special: Pöse Puben

Ich muss es ja an dieser Stelle zugeben: Ich bin regelmäßiger Hörer des Podcasts der Pösen Puben. Holger und Jorgo besprechen da seit einigen Jahren Themen, für die sie sich ungewöhnlich viel Zeit lassen. Hier geht es nicht um Quantität, sondern um Ausdauer. Im besten Sinne! Eine der aktuellen Episoden trägt den Titel 20 Jahre fürs Schwulsein und betritt damit zunächst einmal ungewohnt ernsthaftes Terrain.

Auf ihrer Website wundern sich die beiden darüber, wie viel Aufholbedarf in Sachen Tolleranz auf der Welt noch geleistet werden muss, wenn man sich Europa zum Beispiel nimmt: „Europa IST eine Insel für Schwule. Hier haben wir mehr Rechte als sonstwo auf der Welt … und wie es in der Welt aussieht, beschreiben wir diesmal.“

Wenn Hass und Unverständnis gegenüber der schwulen Minderheit angesprochen wird, fällt es den beiden Podcastern verständlicherweise nicht leicht locker zu bleiben. So erlebte ich eine Folge vollgepackt mit recherchierten Fakten. Sie lädt nur selten zum Schmunzeln ein, „aber dafür ist sie gut und informativ geworden.“ Mit Erlaubnis stelle ich die Folge heute 1:1 auf meinen Feed.

In der Folge wird Musik wie aus dem MusicAlley verwendet: Wrong All Along von Katie Owen.

Arne

Mein heutiger Gesprächsgast ist Arne. Seine Wahlheimat Berlin verlässt er gerne mal gen Süden. So auch zu der Zeit als ich mit ihm das Interview führte. In der Schweiz habe ich ihn abgepasst, wo er als Snowboardlehrer zwischen dem Studium seine Freizeit verbringt.

Vor ein paar Jahren erst hat er sich bei seinen Eltern geoutet. Lebhaft erzählt Arne davon, was ihm damals durch den Kopf ging. Seine Gedanken kochten in ihm über, aber bevor er sich seinen Eltern anvertraute, hat er sich einer guten Bekannten anvertraut. Wie eine gute Freundin hat sie Arne und sein Leben bereichert, ihm zugehört in schwierigen Zeiten und auch mal einen guten Ratschlag parat gehabt.

Und trotzdem: Arnes Eltern haben unterschiedlich reagiert – wie die Geschichte für ihn ausging, wird an dieser Stelle nicht verraten. Einfach mal in die Folge reinhören.

Nathanael

Nathanael liegt eines der Menschenrechte besonders am Herzen – er ist gegen jede Art von Diskriminierung. Und das sagt er nicht einfach so, dafür engagiert er sich auch bei der Aufklärungsgruppe SchLAu in Trier. Das Projekt gibt es übrigens auch in vielen anderen Städten über ganz Deutschland verteilt. Nathanael meint, dass unsere Gesellschaft ohne engagierte Menschen in Ehrenämtern nicht voran kommt.

Nathanael ist in einem 800-Seelendorf aufgewachsen und erst nach seinem Outing hat er erfahren, dass es dort zwei homosexuelle Pärchen gab. Ein Vorbild konnten sie also nicht für ihn sein. Also hat er sein Glück auf der schwulen Dating-Plattform Gayromeo versucht. Dadurch hat er sich auch unfreiwillig bei seinen Eltern geoutet. Wie es dazu im Detail gekommen ist, erfahrt ihr in der heutigen Folge.

Zu guter letzt hat er mir noch verraten, dass er sich später einmal eigene Kinder wünscht. Dafür braucht er aber erst einmal einen Partner, denn ohne kommt eine Adoption für ihn nicht in Frage.