Michaela (1/2)

Ihre Eltern haben den zweiten Weltkrieg voll miterlebt. Damals wurden neben Juden auch Schwule verfolgt. Vielleicht haben Michaelas Eltern deswegen das Outing nicht ganz leicht aufgenommen.

Transidente Menschen wie Michaela müssen einen längeren Prozess durchlaufen, bis sie Hormone verschrieben bekommen. Die Standards of Care (PDF) spielen dabei eine besondere Rolle. Obwohl es rechtlich nicht bindend ist, wird das Grundlagenpapier oft vorausgesetzt. Es besagt zum Beispiel, dass die Person ein Jahr lang in der „neuen Rolle“ leben muss, bevor sie Hormone bekommen darf.

Die Namensänderung für den Pass ist nicht nur kostenpflichtig, sondern kann nur von Amtsgerichten auf Grundlage des Transsexuellengesetzes durchgeführt werden. Einen entsprechenden Musterantrag gibt es etwa auf den Seiten des Vereins der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität.

Auf Michaelas YouTube-Kanal gibt es jede Menge Transgender-Interviews, Nachrichten und Reportagen, die sie zusammen mit ihrer Freundin Farah dreht. Ein Blick lohnt sich.

Musik in der Folge: Summer aus dem Album Cool Aberrations von General Fuzz.

Zwischenruf

Ich suche neue Gesprächspartner. Wer möchte von seinem Coming Out erzählen und damit anderen helfen? Meldet euch einfach über das Formular bei mir! Ich freue mich auf JEDE Geschichte.

Christoph

„Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“ ist ein Zitat vom chinesischen Philosophen Laotse, der im 6. Jahrhundert vor Christus gelebt hat. Zuerst wussten es nur drei Leute: Die beste Freundin, der beste Freund und eine Klassenkameradin. Schließlich war er sich nicht ganz sicher… war er nicht eher bi? Heute sagt er, das sei alles nur eine Art Selbstschutz gewesen, denn im Rückblick war es schon immer klar: Ich bin schwul.

Der gelernte Physiotherapeut wuchs in einem toleranten Haushalt auf, der es ihm ermöglichte sich angstfrei bei der Familie zu outen. Über eine klassische Kontaktanzeige hatte Christoph seinen ersten schwulen Sexpartner getroffen. Wie das für ihn war? Hört doch einfach mal rein.

Sich für Toleranz einzusetzen ist ihm sehr wichtig, deshalb unterstützt er den internationalen Tag gegen Homophobie (IDAHO), der jedes Jahr am 17. Mai gefeiert wird. Dass im Iran Homosexuelle bei Todesstrafe verfolgt werden, weiß einer seiner Freunde nur zu gut.