OUT-Liste der 100 LGBT des Jahres

Das amerikanische Magazin OUT kürt jedes Jahr aufs Neue herausragende Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender und was es sonst noch für besondere Spielarten der Natur gibt. Die Wahl ist subjektiv, ganz klar. In Deutschland wäre es wohl schwierig eine solche Liste überhaupt voll zu bekommen. Aber in den USA ist ja vieles möglich, da können sich sogar Fußballspieler outen. Okay, die USA sind auch ein bisschen größer und bieten offensichtlich genügend Spielraum jedes Jahr neue geoutete LGBT zu finden. Die müssen auch nicht unbedingt immer prominent sein wie zum Beispiel Roland Emmerich. Nein, es gibt auch Alltagshelden wie ein schwuler Praktikant, der das Leben der Abgeordneten Gabrielle Giffords rettete. Oder eine Transgender-Schülerin, die an ihrer Schule feierlich zur Prom-Queen gekrönt wurde.

Die selbst ernannten Top 100 hat das Magazin abgelichtet und auf seiner Website in einer schicken Galerie veröffentlicht.

LGBT sind keine Randerscheinung

In Irland gibt es eine Organisation, die sich besonders mit 14 bis 23jährigen beschäftigt. Sie hilft beim Coming Out, wenn es irgendwo harken und knirschen sollte. BeLonG To geht aber noch einen Schritt weiter. Sie richten ihr Hilfs- und Beratungsangebot bewusst auch an die Eltern. „Wie soll ich mich als Mama oder Papa verhalten, wenn ich glaube, dass mein Kind schwul oder lesbisch ist? Soll ich es ansprechen? Vielleicht ist es ja auch nur eine Phase, die bald vorbei geht.“ Diese Unsicherheiten will BeLong To aus dem Weg räumen. Die Organisation engagiert sich auch in Schulen und anderen Orten, wo Aufklärungsarbeit nötig ist und das Leben von ungeouteten LGBT leichter macht.

Dass wir keine Randerscheinung sind, zeigt die „Stand Up!“-Kampagne. Sie holt LGBT in die Mitte der Gesellschaft – man muss uns nicht in Film und Fernsehen suchen, wir sitzen neben euch auf der Parkbank, im Bus. Sind mit euch auf Konzerten, im Stadion oder nehmen eure Bestellung bei McDonald’s auf.

An sieben Tagen machen sich jährlich viele junge Leute in Irland bereit und setzen sich für ein besseres Miteinander ein, dass es jedem erlaubt angst- und vorurteilsfrei mit seiner Sexualität umzugehen. Bei der Aktion sind letztes Jahr auch vier Videos entstanden, zwei davon will ich hier vorstellen. Im ersten Video erzählen LGBT wie und wann sie gemerkt haben, dass sie nicht der Norm entsprechen. Im zweiten Video kommen heterosexuelle Freunde dazu und erinnern sich gemeinsam an die Reaktionen beim äußeren Coming out.

Don’t ask, don’t tell

Homosexuelle Soldaten dürfen seit September in der US-Armee offen leben. Der Spiegel berichtet wie Schwule ihre sexuelle Orientierung früher totschweigen mussten und wie heute mit der neuen Offenheit umgegangen wird. Schuld an der ganzen Misere waren nicht etwa gesellschaftliche Zwänge, sondern das DADT-Gesetz. DADT steht für „don’t ask, don’t tell“, auf deutsch: frage nicht danach, erzähle nicht davon.

„Alles war wie immer“, erinnert sich der Marineinfanterist Matthew an den Tag nach der Aufhebung von DADT im September. „Und doch war es, als erschien ich zum ersten Mal zum Dienst.“ Er stockt, Tränen treten ihm in die Augen. – Quelle: Der Spiegel

Henri Gürtler hat auf meiner Facebook-Fanseite über den Soldaten Randy Phillips geschrieben, der zur Zeit in Deutschland stationiert ist und seinem Vater und allen anderen mit der Abschaffung des DADT-Gesetzes erzählt hat, dass er schwul ist.